- Das war doch noch zu meiner Zeit...
Die Zeit, die ändert doch nichts an den Sachen.
Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding.
Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts.
Aber dann aufeinmal, da spürt man nichts als sie.
Hugo von Hofmannsthal
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Die ganze Zeit ist meine Zeit!
- Älterwerden: Eine Konfrontation -
Aus einem Artikel von Anni Söntgerath.
Ein Anruf mit Folgen
Offen gesagt, so abgrundtief hatte ich es mir nicht vorgestellt: Die Erkenntnis zu altern.
Ein Anruf, eine freundliche Nachfrage. Warum nicht über „altern“ schreiben? Zeit hätte ich ja jetzt und eine Aufgabe schadet nicht. Subjektiv soll es sein, eine Beschreibung vom Erleben des Älterwerdens.
Ich reagiere mit gemischten Gefühlen: Reicht das Thema nicht in nahezu alle Bereiche, ob Natur-, Sozial-, Religionswissenschaften oder Philosophie, die dazu bereits Bibliotheken gefüllt haben? Mit anderen Worten: Es ist doch schon alles gesagt. Darüber hinaus ein Thema, das erschreckt und bei näherer Betrachtung keine heitere Gelassenheit aufkommen lässt.
Was lockt ist, den subjektiven Prozess schreibend zu artikulieren. Ein Prozess, der mit der Annahme dieses Artikels neue Blickwinkel erfährt und –wie sich denken lässt- nicht vollendet ist.
Den Leser, die Leserin erwarten hier keine Definitionen, keine Statistiken, keine Literaturarbeit, wohl aber Reflexionen, die einmünden sollen in die Frage: Was kann das Psychodrama beitragen, die einsamen inneren Wege des Alterns aufzugreifen, Alternden behilflich zu sein, aus der Einsamkeit herauszutreten, soweit das geht.